Farinha de Manioca – Maniokmehl

Wir haben eine Familie im Amazonas besucht, die ihr Maniokmehl noch auf traditionelle Weise selbst herstellt. Jede Familie darf 5 Hektar ihres Landes roden um darauf ein Haus zu bauen und Landwirtschaft zu betreiben. Die Familie die wir besucht haben hat einen Teil des gerodeten Landes für den Anbau von Maniok verwendet. Rund um das Haupthaus stehen dann üblicherweise noch Bananen, Mango-, Avocado-, Guaven-, Apfelsinen., Mandarinen- und Limettenbäume. Maniok wächst das ganze Jahr über und kann jederzeit angepflanzt werden. Nach 10 – 12 Monaten können die Wurzeln geerntet werden. Neue Pflanzen werden aus kurzen Zweigstücken, die man flach im Boden eingräbt herangezogen. Der Boden um die Pflanzen herum muss regelmäßig von Unkraut befreit werden.

Im Amazonas sind Fisch und Maniok die Hauptnahrungsmittel. We das Maniokmehl selbst herstellt macht das üblicherweise ein bis zwei Wochen bevor die Vorräte zur Neige gehen. Die Wurzeln werden ausgegraben und in Körben zur Weiterverarbeitung zusammengetragen. Die Wurzeln werden gewaschen und geschält. Dann werden sie maschinell gerieben, wobei eine gelbliche Masse mit hohem Flüssigkeitsanteil entsteht. Die Flüssigkeit wird abgeschöpft und in Tonnen gefüllt. Die Flüssigkeit enthält eine große Menge an feinem Mehl, welches sich in den Tonnen am Boden absetzt. Dieses Mehl wird getrocknet und daraus wird Tapioka hergestellt.

Die zerriebene Masse aus Maniokwurzeln wird in einer Holzpresse gepresst. Danach wird die Masse gesiebt um die Maniokfasern zu entfernen. Anschließend wird die gesiebte Masse in einer sehr großen Metallpfanne geröstet und getrocknet. Unter der Pfanne wird ein Holzfeuer gemacht. Das Rösten und Trocknen dauert ca. eine Stunde. Dabei muss das Maniokmehl permanent gewendet werden, damit nichts anbrennt. In der Pfanne, die wir gesehen haben können ca. 15 – 20 Kilo auf einmal hergestellt werden. Der Herstellprozess ist aufwändig und dauert lange. Auf dem Markt bezahlt man für einen 50 Kilo Sack Maniokmehl 150 Reais, das sind ca. 37 €.

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Mike im Maniokfeld.

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In diesen Körben werden die Maniokwurzeln transportiert.

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Das ist die mit einem Verbrennungsmotor betriebene Reibe. Die Wurzeln sind schon gerieben und die gelbe Masse sind die geriebenen Maniokwurzeln.

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Hier sieht man nochmal den Antrieb. Die Reibe wird mit einem Riemen angetrieben. Leider war schon alles gerieben, als wir ankamen.

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Hier wird die Maniokmasse gepresst.

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Nach dem Pressen ist die Masse ziemlich fest und muss vor dem Sieben gelockert werden.

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Die gepresste Maniokmasse wird gesiebt um die faserigen Anteile zu entfernen.

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Unter der riesigen Pfanne wird ein Holzfeuer gemacht.

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Das Maniokmehl muss permanent gewendet werden, damit nichts anbrennt.

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Guaven.

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Bananen.

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Ein schöner Schmetterling.

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Apfelsinen.

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Chilischoten.

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Ein Kräuterbeet in einem Kasten, damit die Hühner nicht drankommen und alles auffressen.

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Im Wohnzimmer lernen wir das kleinste Familienmitglied kennen.

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Blick von der Veranda auf den Bootsanleger.

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Dann entdeckt unser Guide noch ein Insekt, dass wie ein Blatt aussieht, unglaublich.

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